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Schadstoffe im Trinkwasser
Obwohl doch unser Leitungswasser das "am besten geprüfte Lebensmittel" sein soll, gibt es immer wieder Berichte über Schadstoffbelastungen im Trinkwasser.
Was ist da nun wirklich dran und wenn es stimmt, wie kann es dazu kommen?
Um diese Fragen beantworten zu können, sind einige Hintergrundinformationen nötig, die sich allesamt leicht im Internet recherchieren lassen. Wir haben Ihnen nachfolgend einen kleinen Überblick zu den wichtigsten Meldungen rund um die Themen "Trinkwasserqualität" bzw. "Schadstoffe im Trinkwasser" zusammengestellt und weitere Links zu den jeweiligen Themen direkt angefügt.
Herkunft unseres Trinkwassers - Schadstoffe im Wasser vorprogrammiert?
Der Wasserbedarf in Deutschland wird zu etwa 70-75% aus Grundwasser, 20-25% aus Oberflächenwasser (Flüsse und Seen) und nur zu etwa 5-10% aus Quellwasser (z.B. aus den Gebirgen) gedeckt. Selbst in Regionen, in denen der Quellwasseranteil höher ist als andernorts (wie z.B. in vielen Regionen Bayerns, u.a. auch in München), überwiegt i.d.R. der Anteil an Grund- und Oberflächenwasser deutlich, da ansonsten die Wassermengen für eine flächendeckende Versorgung gar nicht ausreichend wären. Die Qualität unseres Leitungswassers ist somit vor allem abhängig von der Qualität unseres Grund- und Oberflächenwassers! Aber heißt es nicht immer, unser Wasser sei hervorragend und dank regelmäßiger Wasseranalyse das am "besten geprüfte Lebensmittel"?
Die Behauptung, das deutsche Leitungswasser sei das am besten geprüfte Lebensmittel, ist zumindest insofern nicht falsch, als dass die Anzahl der Grenzwerte, die in der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) festgelegt sind, wesentlich höher ist, als die Anzahl der Grenzwerte in der deutschen Mineralwasserverordnung. Mit anderen Worten: Leitungswasser wird immerhin und seltsamerweise strenger kontrolliert als Mineralwasser, obwohl man letzteres für viel Geld als "Lebensmittel" in Flaschen kauft. Jedoch auch die Trinkwasserverordnung beim Leitungswasser gewährleistet noch lange nicht, dass unser (Leitungs-)Trinkwasser auch wirklich absolut rein und sauber ist. Bei einer genauen Wasseranalyse unserer Oberflächengewässer oder dem Grundwasser könnten vielerorts durchaus einige hundert verschiedene chemische Substanzen und somit auch Schadstoffe im Trinkwasser nachgewiesen werden. Für viele Schadstoffe, wie z.B. Hormone oder zahlreiche Medikamente bzw. deren Abbauprodukte und Rückstände, existieren noch nicht einmal Grenzwerte!
ZDF-Beitrag zum Thema "Risiko Trinkwasser" (Sendung "Planet e", ZDF, 16.03.2013):
Schadstoffe im Wasser und die Problematik von Grenzwerten
Natürlich bemühen sich die örtlichen Wasserversorger, das Trinkwasser weitestgehend für den Konsumenten aufzubereiten, um zumindest die vorgeschriebenen Grenzwerte der TrinkwV einzuhalten. Sobald dies dann erfüllt ist, dürfen die Wasserwerke in den Lokalmedien die erstklassige Wasserqualität in der jeweiligen Region loben. Dass sich jedoch möglichlicherweise noch zahlreiche Substanzen im Wasser befinden, die per Gesetz gar nicht überprüft werden müssen, wird dabei nicht erwähnt. Doch sogar bei den festgelegten Grenzwerten kommt es immer wieder zu Überschreitungen. Dies wird u.a. durch das Umweltbundesamt bestätigt, das das Grundwasser regelmäßig auf Nitratrückstände kontrolliert. Dabei wurde festgestellt, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu Überschreitungen des Nitrat-Grenzwertes gekommen ist.
Quelle: Umweltbundesamt; Link:
http://www.umweltbundesamt.de/wasser/themen/grundwasser/nigehalt.htm
ZDF-Beitrag der Sendung "planet e", Thema: "Garstige Gülle - Stress mit einem Naturdünger":
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/planet-e-irrsinn-mit-der-guelle-100.html
Schadstoffe aus Rohrleitungen
Ein weiteres Problem ist, dass die Verantwortung für die Wasserqualität von den örtlichen Wasserversorgern nur bis zum Hausanschluss bzw. bis zur Wasseruhr übernommen wird. Für alles was innerhalb des Rohrleitungssystems eines Hauses passiert, sind die jeweiligen Mieter bzw. Vermieter selbst zuständig. Doch die wissen häufig nicht einmal, aus welchen Materialien die hauseigenen Rohrleitungen bestehen. Hier können sich Schwermetalle wie Kupfer oder bei älteren Häusern auch noch Blei im Wasser anreichern. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Überlegung, dass die Wasserwerke zwar theoretisch bis zum Hausanschluss für die Wasserqualität gerade stehen müssen, die Grenzwertkontrollen jedoch wohl üblicherweise im Wasserwerk selbst und nicht direkt an den Hausanschlüssen vor Ort durchgeführt werden. Wer will nun garantieren, dass beim kilometerlangen Weg vom Wasserwerk bis zum Verbraucher (z.T. durch möglicherweise veraltete Rohrnetze) nicht auch zahlreiche Schadstoffe oder Keime ins Wasser gelangen?
Quelle: Artikel auf Sueddeutsche.de "Gefahr fürs Trinkwasser - alte Rohre können schaden":
http://www.sueddeutsche.de/geld/gefahr-fuers-trinkwasser-alte-rohre-koennen-schaden-1.261234
Medikamentenrückstände im Wasser - ÖKO-Test berichtet
Trotz der Tatsache, dass zunehmend Medikamentenrückstände im Wasser nachgewiesen werden können, gibt der Gesetzgeber bisher keinerlei Grenzwerte vor. Medikamente gelangen z.B. durch Ausscheidung über die Toilette in den Wasserkreislauf, ebenso durch unsachgemäße "Entsorgung" oder durch die Verwendung großer Mengen in Tiermastbetrieben (hier vor allem Antibiotika, Psychopharmaka u.a.). Die örtlichen Klärwerke sind auf derartige Stoffe meist gar nicht ausgelegt und aufgrund der fehlenden Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung sind die Wasserversorger nicht einmal dazu verpflichtet, die genauen Konzentrationen diverser Medikamente im Wasser zu überwachen.
Quelle: ÖKO-Test Heft-Ausgabe September 2014, Testbericht "Trinkwasser"; Link zum Onlinebericht:
https://www.oekotest.de/essen-trinken/71-Trinkwaesser-im-Test_104627_1.html
Und hier ein sehr sehenswerter Beitrag zum Thema Medikamentenrückstände im Trinkwasser von der ZDF-Sendung "Frontal21":
Mineralwasser als sichere Alternative? Leider nur eine "Illusion"...
Natürlich denkt man sich als Verbraucher, dass man eine vernünftige Qualität erwarten kann, wenn man viel Geld für sein tägliches Trinkwasser investiert. Und so entscheiden sich viele Menschen dafür, regelmäßig Mineralwasser zu kaufen und somit Kisten zu schleppen... doch ist das wirklich die Lösung? Immer häufiger zeigen auch hier Medienberichte, dass das Mineralwasser leider nicht immer hält, was es verspricht. Das bekannte große Öko-Magazin "Schrot & Korn" (über 1 Million Auflage) berichtete im März 2015 über die "Illusion vom reinen Wasser:
http://schrotundkorn.de/ernaehrung/lesen/die-illusion-vom-reinen-wasser.html