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Vergleich von Wasserfiltern für das Trinkwasser im Haushalt.
Wasserfilter helfen dabei, Schadstoffe im Trinkwasser zu entfernen, sodass das Frischwasser aus der Leitung besonders sauber wird. Dies geschieht auf mechanische Weise, sodass eine optimale Nachhaltigkeit gewährleistet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Aktivkohlefilter
- KDF Wasserfiltersysteme
- Die Destillation
- Die Umkehrosmose
- Fazit – Wasserfilter-Systeme im Vergleich
Funktionsweise der Aktivkohlefilter
Es gibt zwei Möglichkeiten, mit Aktivkohlefiltern Schadstoffe aus dem Wasser zu entfernen: Die physische Beseitigung von Verschmutzungen, bei der die Partikel blockiert werden, da sie nicht durch die Öffnungen passen, und den Adsorbierungs- bzw. Anlagerungsprozess. Bei diesem zweiten Prozess bekommt Karbon durch eine spezielle Behandlung eine vergrößerte Oberfläche, sodass sich die Haftung verstärkt und Schmutzpartikel sowie organische Elemente an den Karbon-Atomen haften bleiben. Die Schadstoffe werden sozusagen von der Karbon- bzw. Kohle-Oberfläche angezogen und festgehalten.
Beim Filtern läuft das Wasser durch ein Bett oder durch mehrere Lagen aus granulierter Kohle. Bei granulierter, mit Sauerstoff behandelter Aktivkohle, wie sie in Aktivkohlefiltern eingesetzt wird, entstehen Millionen von winzigen Poren zwischen den Kohle- bzw. Karbon-Atomen. Auf der großen Oberfläche der Aktivkohle gibt es somit zahlreiche Haftflächen, die dabei helfen, die im Wasser enthaltenen Fremdstoffe und Chemikalien zu adsorbieren (= „ansaugen“). Diese Schadstoffe lagern sich auf den Kohlepartikeln an und bleiben dort haften.
Der chemische Filterprozess, der bei den Aktivkohlefiltern stattfindet, ist die einzige bisher bekannte Filtrationsmethode, bei der die Fremdstoffe selektiv aus dem Wasser gefiltert werden können. Für ein solches System ist abgesehen vom Wasserdruck keine Energiequelle erforderlich, sodass ein besonders preiswerter Betrieb sichergestellt ist. Damit zeigen sich die Filtersysteme als sehr wirtschaftliche und effiziente Lösungen für die Wasseraufbereitung. Die Nutzer sollten allerdings einige Hinweise berücksichtigen, damit sie von der einwandfreien Funktion profitieren können. So ist für den richtigen Wasserdruck ein gleichmäßiger Durchfluss nötig; außerdem sollte die Filterkartusche in regelmäßigen Intervallen ausgetauscht werden.
Die Vorteile der Aktivkohlefilter:
- Mit Aktivkohlefiltern wird kein Abwasser produziert und sie arbeiten ohne Elektrizität
- Grobkörnige und auch feine Fremdstoffe und Schadstoffe wie Chlor lassen sich aus dem Wasser entfernen, sodass Geschmack und auch Geruch optimiert werden
- Geringer Wartungsaufwand und ökonomische Instandhaltung; einfacher Austausch des preiswerten Filters in regelmäßigen Abständen nötig (abhängig vom Wasserverbrauch, Infos in den Herstellerangaben)
- Zuverlässige Beseitigung von Verschmutzungen, z. B. organischen Partikeln wie Algen oder Humus, von Chemikalien in starker Konzentration wie Chlor, Fluorid und von mikroskopisch kleinen Schadstoffteilchen wie Herbiziden und Pestiziden
Die Nachteile der Aktivkohlefilter:
- Bei einer zu lockeren Anordnung der granulierten Kohle kann der Widerstand im Filter zu gering sein, sodass der Filter nicht richtig arbeitet. Die dicht granulierten Schichten im hochwertigen Aktivkohlefilter verringern jedoch dieses Risiko.
- Einige Aktivkohlefilter haben verhältnismäßig große Körnchen, die bis 1 mm dick sein können, wodurch sich die Porengröße ebenfalls vergrößert (bis zu 20 oder 30 Mikrometer). Dies schmälert die Effektivität der Filter.
- Bei granulierten Aktivkohlefiltern kann es zur ungewünschten Anreicherung mit Fremdstoffen und Verschmutzungen kommen, wenn das Filtrat, das sich innerhalb der Kartusche angesammelt hat, ungewollt wieder ins Wasser gelangt. Deshalb sollte die Filterkartusche entsprechend der Herstellerempfehlung regelmäßig gewechselt werden.
- Großes Problem: Häufig haben die verfügbaren Aktivkohle- und Kohleblockfilter, die als selbständig arbeitender Filter oder als Kombinationselement mit ein oder zwei zusätzlichen Kartuschen funktionieren, eine Beschichtung aus Silbernitrat. Dies soll das Risiko der Verkeimung minimieren. Bei Silbernitrat handelt es sich jedoch um einen gesundheitsgefährdenden Schadstoff, deshalb darf es nicht mit echtem Silber verwechselt werden!
KDF Wasserfiltersysteme
Für die Konstruktion von KDF Wasserfiltern kommen reine Kupfer- sowie Zink-Legierungen zum Einsatz, die durch einen speziellen elektrochemischen Reaktionsprozess das Wasser säubern. Dies geschieht durch eine Oxidierung, die die vorhandenen Verschmutzungen in harmlose Stoffe umwandelt. Für die KDF Legierungen sind Kupfer sowie Zink besonders vorteilhaft, denn sie entfernen zuverlässig sämtliche anorganischen Schadstoffe.
Unter anderem lässt sich damit das sogenannte freie Chlor, das die Gesundheit beeinträchtigen kann, in eine unbedenkliche Substanz, nämlich in Chlorid, umwandeln. Das Gleiche gilt auch für Stoffe wie Bakterien, Chloramine, Algen, Schwefelwasserstoffe sowie für Mikroorganismen. Selbst Schwermetalle wie Quecksilber, Eisen und Blei reagieren auf die Legierung des Filters, sodass das Wasser von ihnen befreit wird.
Die Vorteile der KDF Filter:
- Mit einem KDF Filter können die Schadstoffe aus Heißwasser entfernt werden, daher kommen sie u.a. in Duschen, Badewannen, Pools etc. zum Einsatz.
- Zuverlässiges Entfernen bzw. Umwandeln von freiem Chlor
- Beseitigung von Bakterien, Algen und Pilzen
- Filtern bzw. Entfernen von anorganischen Stoffen wie Kadmium, Aluminium usw. sowie von weiteren Schwermetallen
- KDF Filter arbeiten bei einer Wasserhärte von 15 ppg oft sogar zuverlässiger als manche Ionentauscher
Die Nachteile der KDF Filter:
- Sie können Fluorid nicht entfernen
- Organische Schadstoffe sowie Chemikalien (Desinfektionsmittel, Pestizide, Parasiten, Medikamtenrückstände) lassen sich nicht beseitigen; hierfür ist eine Kombination mit anderen Filtern erforderlich.
- KDF Filter sind im Allgemeinen teurer als andere Filtersysteme
- KDF Filtersysteme zeigen oft erst in Kombination mit zusätzlichen Filtertechnologien (Aktivkohlefilter) die gewünschte Effektivität.
Die Destillation
Bei der Destillation wird das Wasser zum Kochen gebracht, bis es anfängt zu verdampfen. Bei konstanter Temperatur kommt es zur konstanten Verdampfung. Die Substanzen, die bis dahin im Wasser enthalten waren, beispielsweise Metalle, Salz, Sediment usw., verdampfen jedoch nicht und bleiben stattdessen im Destillationsbehälter. Auf diese Weise wird das Wasser auch von mikroskopischen Organismen getrennt, die Krankheiten auslösen können. In einem Kondensierer wird der heiße Wasserdampf dann wieder abgekühlt, sodass er sich in flüssiges Wasser verwandelt und in einem Behälter geammelt. Damit auch die flüchtigen organischen Verbindungen (wie z.B. Chlor), die unter dem Kürzel FOV bekannt sind, entfernt werden, ist eine Kopplung mit einem Aktivkohlefilter sinnvoll. Die FOV können nämlich - ebenso wie das Wasser - zu Dampf werden und letztlich dann auch wieder kondensieren - somit sind sie dann auch in dem destillierten Wasser wieder enthalten.
Für die Destillation ist eine gewisse Zeit erforderlich, denn der Prozess muss für eine gute Wasserqualität mehrere Male wiederholt werden. Eine hundertprozentige Sauberkeit ist jedoch auch dann nicht gewährleistet, denn nicht immer lassen sich die Schadstoffe vom Wasser trennen. So gibt es synthetische Stoffe wie Chlor, Herbizide oder Pestizide, deren Siedepunkt unter dem des Wassers liegt, sodass sie bei der Destillation im Wasser bleiben. Außerdem werden durch die Destillation die natürlichen Spurenelemente entfernt.
Die Vorteile der Destillation:
- Auch stark verschmutztes Wasser lässt sich destillieren
- zuverlässige Entfernung von Salzen
- Ein Filterwechsel ist bei den Destillationsgeräten nicht nötig
- Beim Verdampfen werden auch krankheitserregende Keime entfernt
- Nitrat und Schwermetalle lassen sich aus dem Wasser destillieren
Die Nachteile der Destillation:
- Für die Herstellung von reinem Wasser brauchen die Destillationsgeräte relativ lange
- Der Energieverbrauch der Destillations-Apparate ist üblicherweise relativ hoch, zudem ist die Geräuschentwicklung ziemlich stark
- Der Kocher, der Kondensierer und der Auffangbehälter müssen regelmäßig gesäubert werden
- Bei destilliertem Wasser ist nur ein geringer Ionengehalt vorhanden
- Die Destillationsgeräte können flüchtige Schadstoffe nur im geringen Maß oder gar nicht entfernen.
Die Umkehrosmose
Im Rahmen der Umkehrosmose wird das Wasser unter Einsatz des Wasserdrucks durch eine spezielle Membran mit besonders feinen Poren gedrückt. So können grobe Schmutzpartikel beseitigt werden. Durch die winzigen Poren (< 0,0001 µm = Mikrometer, also millionstel Meter oder 0,1 nm = Nanometer, also milliardstel Meter!) in dieser Membran lassen sich organische aber auch nicht-organische Schmutzpartikel und Verbindungen filtern. Dabei wird das frisch aufbereitete Wasser in dem sauberen Membran-Bereich aufgefangen und die Verunreinigungen werden über einen zweiten Ausgang abgeleitet.
Im idealen Fall setzt sich das Umkehrosmose-System aus mehreren miteinander gekoppelten Vor- und Nachfilterstufen zusammen. Die oft zwei bis drei Vorfilter entfernen zunächst die gröberen Schwebeteilchen, sodass die spätere Osmosemembran nicht mehr so stark beansprucht wird. So kann sie sich ganz auf ihre eigene Filterleistung konzentrieren und ihre Lebensdauer verlängert sich. Die Vorfilter helfen somit dabei, durch Sediment, Kohlegranulat und/oder Kohleblöcke die Kalkablagerungen und andere Schmutzpartikel im Wasser zu entfernen. Im Anschluss an die feine Osmosemembran können Nachfilter die Wasserqualität nochmals erhöhen. Dies geschieht beispielsweise durch einen Aktivkohlefilter oder Spezialkartuschen für die Energetisierung bzw. für die Auffrischung des Wassers. Vor allem wenn das Wasser länger gespeichert wurde, kann eine solche Kartusche die Struktur beleben und für eine verbesserte Oberflächenspannung sorgen. Diese hilft wiederum dabei, die Schadstoffe aus dem menschlichen Organismus zu führen oder die Nährstoffe besser zu verteilen.
Die Vorteile der Umkehrosmose-Systeme:
- Bei der Umkehrosmose werden Salze, anorganische Elemente und organische Verbindungen effektiv entfernt. Die hochklassigen Systeme weisen eine Filtrationsrate von über 99% auf.
- Durch das Entfernen von Kalk wird einerseits die Oberflächenspannung verringert, andererseits die Lösekraft gesteigert, was sich mit heißem Wasser (95°C) vergleichen lässt – dies ist gut für die Entschlackungswirkung (= Ausleitung von Giftstoffen im Körper) des Trinkwassers.
- Wenn ein Aktivkohlefilter mit dem Umkehrosmose-System verbunden ist, so wird das Wasser durch diese Vorfilterung der organischen Teilchen besonders sauber.
- Der Aktivkohlefilter, der zumeist zum Umkehrosmose-Filter gehört, beseitigt nicht nur molekular kleine Substanzen, sondern auch flüchtige organische Verbindungen wie Lösungsmittel und gesundheitsschädliche Chemikalien wie Herbizide oder Chlor.
- Zuverlässige Entfernung von mikroskopischen Keimen und Parasiten
- Das Umkehrosmose-System arbeitet im Allgemeinen deutlich schneller als ein Destillierungsgerät. Gleichzeitig sind der Betrieb und die Instandhaltung bequemer, kostengünstiger und wirtschaftlicher als viele andere Filtersysteme.
- Durch die Funktionsweise nur mit dem vorhandenen Wasserdruck (Leitungswasser) und somit ohne Elektrizität reduziert sich der Energieverbrauch.
- Eine hochklassige Umkehrosmose-Membran hält lediglich die Schadstoffe zurück, während sie die für die Gesundheit wertvollen Mineral-Ionen sowie die Spurenelemente nicht entfernt. Das so aufbereitete Wasser eignet sich somit perfekt als Trinkwasser, auch für die Versorgung von Babies und Kleinkindern.
- Die herausgefilterten Schadstoffe bleiben nicht, wie es bei anderen Methoden der Fall ist, im Gerät, sondern sie werden direkt in den Abfluss geleitet.
Die Nachteile der Umkehrosmose-Systeme:
- Der Prozess der Umkehrosmose dauert etwas länger als die Wasseraufbereitung mit reiner Aktivkohle oder mit einem KDF Filtersystem, da der Durchfluss durch die sehr feinen Membranporen natürlich gebremst wird; allerdings ist das System in Geschwindigkeit und Aufwand den Destilliergeräten deutlich überlegen.
- Bei dem Betrieb der Umkehrosmose-Systeme ist der Wasserverbrauch im Vergleich zu anderen Wasserfiltern etwas höher, da z.B. Abwasser in den Abfluss geleitet wird. Dieser Nachteil wird jedoch dadurch ausgeglichen, dass das Filtrat nicht im Gerät verbleibt, sondern direkt abgeleitet wird.
Fazit – Wasserfilter-Systeme im Vergleich
Die verschiedenen Filterverfahren sind natürlich immer unter Berücksichtigung der jeweiligen Wasserqualität vor Ort sowie der individuellen Ansprüche an das gewünschte Ergebnis zu bewerten. Wer ein sehr sauberes, nahezu schadstoffreies Trinkwasser in der Küche haben möchte, liegt mit einer Umkehrosmose-Anlage auf der sicheren Seite, denn dieses System sorgt einerseits für eine bestmögliche Schadstoff-Filterung und überzeugt andererseits durch eine leichte Handhabung, wenig Aufwand sowie verhältnismäßig geringe Kosten (gerade bei den dauerhaften Folgekosten). So ist es kein Wunder, dass die Umkehrosmose seit langer Zeit zu den beliebtesten Verfahren bei der Aufbereitung von Trinkwasser zählt. Auch für die Zubereitung von Baby- und Kleinkindnahrung ist das Wasser, das durch Umkehrosmose aufbereitet wurde, prima geeignet (vgl. diverse Angebote von speziellem „Babywasser“, wobei es sich meist um Umkehrosmosewasser handelt).
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